5 Tipps für den perfekten Zuschnitt

Das Zuschneiden ist der 1. Schritt beim Nähen. Ok, davor kommt noch das Stoffkaufen, Schnittmuster kaufen und so. Aber mit dem Zuschneiden beginnt für mich irgendwie das eigentliche Nähen.

Hier auch gleich vorneweg eine Frage: Was ist Dein Lieblings-… Teil beim Nähen? Ist es das Stoff aussuchen, das Nähen selbst, das Zuschneiden oder vielleicht die Anprobe? Nähst Du am liebsten Knöpfe, Reissverschlüsse oder versäuberst gerne Nähte, weil es so entspannend ist?
Schreib es doch in einem Kommentar.

Aber jetzt zu den 5 Tipps, Du kannst sie im Video anschauen, oder weiter unten einfach lesen.

Hier nun also die 5 Tipps für den perfekten Zuschnitt

Tipp #1: Die richtige Arbeitsumgebung und das richtige Werkzeug

Das fängt beim richtigen Zuschneidetisch an. So ein Tisch sollte mindesten 70cm breit sein. Die meisten Stoffe sind 140 cm breit und werden im Stoffbruch zugeschnitten. Daher ist 70 cm schon das Minimum. Von der Länge her sollte der Zuschneidetisch mindestens 1m lang sein. Die meisten Schnitteile sind nicht länger als 1m, daher kommt man damit zumeist gut hin. Es ist ausserdem sehr praktisch, wenn der Tisch so steht, dass Du drumherum laufen kannst.

Ich habe einen sehr grossen Zuschneidetisch mit ca. 2 m x 1 m ausserdem habe ich ihn auf Rollen montiert, damit ich ihn auch mal zur Seite rollen kann.

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Natürlich ist der Tisch nur die Basis. 😉

Wir können uns nicht mehr vorstellen ohne Schneidematte und Rollschneider zuzuschneiden. Aber das ist kein Muss. Was Du aber sicher brauchst, ist eine gute Stoffschere (gibt es auch für Linkshänder). Wenn Du, wie Ute, Linkshänder bist, dann empfehlen wir Dir, eine Schere für Linkshänder zu kaufen. Stoffscheren sind ergonomisch geformt und langes arbeiten mit der Schere für die falsche Hand kann zu Schmerzen führen.

Zu guter Letzt brauchst Du noch Schneiderkreide oder einen Trickmarker und natürlich Stecknadeln, oder, wenn das Material nicht gesteckt werden kann oder soll, Klammern.

Es sollte alles bereit liegen, was Du brauchst, natürlich auch der Stoff oder das Schnittmuster. Falls Du das Schnittmuster noch abpausen musst, dann musst Du das natürlich zuerst machen. Wenn es wie bei uns online kommt, dann ausdrucken, zusammenkleben und ausschneiden.

Utensilo nähen für Anfänger - 02 Schnittmuster

Tipp #2: Das Material

Achte beim Material darauf, dass Du die Richtung einhältst.

Manchmal hat man ein Muster, das ein Oben oder Unten hat, oder ein Panel. Oder Du hast einen Stoff mit einem Strich, wie Nicki, Samt oder Fell. Wenn Dein Stoff einen Strich hat, dann musst Du darauf achten, dass der Strich immer von oben nach unten geht.

Panel_Meerjungfrau
Collection Nähen von ChezNU.TV

Du solltest das Material grundsätzlich, wenn es waschbar ist, auch vorwaschen. Viele Stoffe gehen ein, manche Hersteller geben sogar Prozentangaben an, wie weit der Stoff einläuft, aber darauf kann man sich auch nicht zu 100% verlassen. Daher empfehlen wir gerade bei Naturfasern, wie Baumwolle, vorzuwaschen. Bei Synthetik-Stoffen ist es nicht ganz so wichtig im Bezug auf das Einlaufen.

Wenn Du vorwäscht, ist es natürlich auch wichtig, dass der Stoff dann später auch wieder schön glatt ist, also dann vor dem Zuschneiden auch wieder bügeln.

Achte auch darauf, dass Du die richtige Stoffmenge hast. Bei uns findest Du diese Angaben direkt auf dem Schnittmuster oder im beiliegenden PDF mit den Hinweisen.

Ebenfalls beim Schnittmuster solltest Du einen Zuschneideplan finden, bei uns findest Du diesen bei komplexeren Projekten und bei den Schnittmustern für Kleidung ebenfalls im PDF mit den Hinweisen.

Der Zuschneideplan kann sich je nach Grösse unterscheiden.

Zuschneidepläne sind meistens für Stoffe ohne Aufdruck oder Richtung gemacht.

Du musst Deinen eigenen Zuschneideplan erstellen, wenn Dein Stoff eine Richtung hat, Du ein Panel verarbeitetest oder ähnliches. Denn Stoffmuster / Stoffaufdruck kommt ganz klar vor Stoff sparen.

Tipp #3: Schneide von links zu

Stoffe immer von links zuschneiden. Wenn Du im Stoffbruch zuschneidest, lege die rechte Seite nach innen, lege das Schnittmuster auf die linke Seite auf und scheide von Links zu.

Einfaches T-Shirt nähen für Anfänger - T-Shirt Olivia - 03 Zuschnitt

Auf die Linke Seite kannst Du alles aufzeichnen, denn es wird ja auch von links genäht. Das gilt nicht für die Nahtlinie, auch für alle anderen Markierungen, wie Nahtzeichen für den Halsausschnitt oder Ärmel und natürlich für Abnäher.

Gerade Ärmel solltest Du immer in doppelter Stofflage und von links zuschneiden, dann erhältst Du automatisch einen rechten und einen linken Ärmel. Wenn Du dann noch die Nahtzeichen richtig überträgst, weisst Du auch immer gleich, welcher Ärmel welcher ist.

Wir haben das bei unserem Shirt Emilia einmal ziemlich ausführlich erklärt.

Wie Du bei gestreiften oder gemusterten Stoffen vorgehen kannst, um die Ärmel möglichst passend zuzuschneiden, das zeigen wir Dir in unserem Artikel: Ärmel zuschneiden mit Muster ✂ gemusterte Stoffe zuschneiden

Ärmel zuschneiden mit Muster

Tipp #4: Nahtzugabe

Bei manchen Schnittmustern ist die Nahtzugabe gleich dran, aber egal, wie das bei Deinem Projekt ist, zeichne die Nahtzugabe sauber ein. Wir empfehlen 1cm und für Säume je nach Art des Saums 2-3 cm.

Es gibt tolle Lineale, mit denen Du die Nahtzugabe super einzeichnen kannst oder Du bedienst Dich des Näh-Hacks mit den zusammengeklebten Stiften.

Näh-Häck Nahtzugabe

Tipp #5: Stoffbruch

Schau Dir genau an, wo der Stoffbruch liegen muss. Der Stoffbruch muss immer parallel zur Webkante liegen. Die Webkante ist die seitliche Begrenzung der Stoffbahn.

Bei dem Panel von oben (mit der Mehrjungfrau), sollte der Stoffbrauch beispielsweise direkt durch die Mitte der Meerjungfrau gehen, damit diese dann später auch mittig auf dem Shirt zu sehen ist.

 

Fazit

Was ist nun also der perfekte Zuschnitt?

Der perfekt Zuschnitt bietet dir eine optimale Basis zum Nähen. Es sind alle wichtigen Infos ersichtlich, die Nahtzugabe ist einheitlich, so, dass Du einfach loslegen kannst.

Der perfekte Zuschnitt ist akkurat, so dass sich kleine Fehler nicht zu grossen ausweiten.

Zuschneiden muss genauso gelernt und geübt werden, wie das Nähen an der Nähmaschine. Oft fällt es gerade Nähanfänger schwer in den Stoff zu schneiden. Da kommen Unsicherheiten hoch bezüglich des eigenen Könnens, aber vielleicht auch, weil der Stoff teuer war und das Schnittmuster zum ersten mal genäht wird.

Dennoch hilft nur, die Tipps oben beherzigen und üben, üben, üben.

Wenn Du gerade erst mit dem Nähen startest, dann können wir Dir als Übungsobjekt das Utensilo Bern empfehlen. Das Schnittmuster für das Utensilo Bern ist aktuell gratis. Eine Videoanleitung von A bis Z gibt es auch dazu.

Ebenfalls ein schönes Projekt für Nähanfänger ist unser Huhn Henriette für die Oster-Tisch-Deko oder überhaupt für den Frühling.

nähen für die aktuelle Saison